Sprachförderkonzept

– Deutsch als Zweitsprache –

Die Schule Rathausstraße versteht die Förderung derjenigen Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erlernen, als übergreifende Aufgabe der gesamten Schule. Es sind somit nicht nur Lehrkräfte im Bereich DaZ involviert, sondern auch die jeweiligen Klassen- und Fachlehrer, sowie pädagogisches Personal.[1] Schülerinnen und Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse sollen möglichst schnell sprachlich handlungsfähig gemacht werden und dies sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Bereich.  Auf diese Art und Weise soll eine aktive Teilnahme am Lernen in unterschiedlichen Fächern und am schulischen Alltag ermöglicht werden.

Der Förderung im Bereich DaZ liegt die Einstellung zu Grunde, dass neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler „besondere sprachliche und kulturelle Kompetenzen“[2] mitbringen. Diese werden im Schulalltag als Bereicherung (z.B. Singen von Liedern bzw. Aufführen von Tänzen aus dem jeweiligen Herkunftsland bei der Monatsfeier, dem Erzählen von der Lebensrealität im Herkunftsland, bei Unterrichtsthemen wie ‚Feiern von Festen‘, ‚Schule früher und heute‘, ‚Familienleben‘ usw.), aber auch als Herausforderung betrachtet. Zu berücksichtigen ist, dass alle Schülerinnen und Schüler individuelle Vorerfahrungen und Kenntnisstände aufweisen. Eine binnendifferenzierte Förderung ist daher unerlässlich. Der DaZ-Unterricht ermöglicht den Schülerinnen und Schülern in den verschiedenen Arbeitsbereichen differenzierte Zugänge zur deutschen Sprache, indem er auf ihre individuellen Sprachlernsituationen Rücksicht nimmt.

„Der Erwerb der lateinischen Schrift als erste oder zweite Schrift ist eine weitere zentrale Aufgabe.“[3] Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Schülerinnen und Schüler, welche nicht in ihrer Erstsprache alphabetisiert sind, besonders gefördert werden müssen. 

Struktur und Organisation

„Die sprachliche Förderung [in der Schule Rathausstraße] erfolgt additiv und integrativ. Der additive Unterricht in einer Sprachlerngruppe bildet den Rahmen für den systematischen Spracherwerb. Der integrative Regelunterricht im normalen Klassenverband ermöglicht sprachliche Immersion sowie inhaltlichen und sozialen Anschluss.“[4]

In der Schule Rathausstraßeerhalten Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse, mit geringen Kenntnissen in der deutschen Sprache oder Schwierigkeiten – trotz guter mündlicher Ausdrucksfähigkeit – insbesondere im schriftlichen Sprachgebrauch, gesonderte Sprachförderung (DaZ) in kleinen Lerngruppen.

Alle DaZ-Lerner werden in der Schule Rathausstraße einer Regelklasse zugeordnet. Hier spielt auch die „Vermittlung sprachlicher und sozialer Routinen im Schulalltag eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Integration in die Schule“[5]. Neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler werden daher gleich in den Klassenverband integriert, indem sie beispielsweise Klassendienste übernehmen, sich an Klassenregeln halten sollen, usw. Eine Sprachlernklasse ist zurzeit nicht vorhanden. DaZ-Lerner werden von Anfang an in den Regelunterricht integriert. Hierbei ist ein sprachsensibler Unterricht aller Lehrkräfte von Nöten, „um den Schülerinnen und Schülern mit geringen Deutschkenntnissen die erfolgreiche Teilnahme zu erleichtern.“[6] Im jeweiligen Fachunterricht werden die DaZ-Lerner auch mit individuellem, ihrem Kenntnisstand entsprechenden Material unterrichtet. Zusätzlich werden die DaZ-Lerner einer Sprachlerngruppe zugeordnet, in welcher Unterricht im Bereich Deutsch als Zweitsprache und somit systematischer Spracherwerb stattfindet. Bei der Einteilung der Sprachlerngruppen werden das Alter der Schülerinnen und Schüler, sowie der Kenntnisstand berücksichtigt. Die Förderung erfolgt in der Regel jahrgangsgebunden in enger Verzahnung mit dem Regelunterricht. DaZ-Unterricht findet parallel zum Regelunterricht und mit speziellem DaZ-Unterrichtsmaterial statt.

Im DaZ-Unterricht wird zunächst ein höheres Gewicht auf „den Erwerb erster mündlicher Deutschkenntnisse“[7] gelegt. Grundsätzlich gilt aber, dass zumindest bei älteren Kindern der mündliche und schriftliche Spracherwerb ineinander greifen soll.

Additive Förderung im Bereich Deutsch als Zweitsprache

Im DaZ-Unterricht werden folgende Kompetenzen gefördert:

„-Hör- und Hör-/Sehverstehen

-Lesen

-Sprechen – An Gesprächen teilnehmen/Zusammenhängend sprechen

-Lesen

-Schreiben

-Sprachmittlung“[8]

Es ist Aufgabe der Lehrperson, passende Lerngelegenheiten zu schaffen, sodass immer mehrere Kompetenzen berücksichtig werden.

Der DaZ-Unterricht vermittelt den Schülerinnen und Schülern Kenntnisse über Strukturen, Regelwissen und eine allgemeine Sprachbewusstheit. Ziele des  DaZ-Unterrichts sind die

-Verbesserung des Sprachverständnisses

-Erweiterung des Wortschatzes

-Verbesserung der mündlichen Kommunikation, insbesondere des freien Sprechens

-Verbesserung der schriftsprachlichen Kompetenz

-Verbesserung der Methoden-, Medien- und Kommunikationskompetenz.

Um diese Ziele zu erreichen, werden unterschiedliche Medien und Materialien eingesetzt, unter anderem das Lehrwerk „Ich lerne Deutsch. Systematische Sprachförderung für DaZ in der Grundschule“[9], das systematische Förderung der deutschen Sprache ermöglicht. Ebenfalls zum Einsatz kommt das vielfältige Material vom Finkenverlag „Sprachbildung kompakt. Schule, Stadt, Wohnen, Supermarkt. Themenpaket für umfassende, differenzierte und effektive Sprachförderung für die gesamte Grundschulzeit.“[10]

Die Evaluation der Lernfortschritte findet in regelmäßigen Abständen statt. Die Länge der Teilnahme am DaZ-Unterricht hängt von den Lernfortschritten der Schüler ab. Der DaZ-Unterricht wird stetig evaluiert und angepasst.

Stand: 25.09.2018


[1] Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hg.): Curriculare Vorgaben für den Unterricht. Deutsch als Zweitsprache. Hannover 2016, S. 4.

[2] Ebd.

[3] Ebd.

[4] Ebd., S. 5.

[5] Ebd., S. 6

[6] Ebd, S. 5.

[7] Ebd., S. 6.

[8] Ebd.; S. 8.

[9] Thomas, Sonja: Ich lerne Deutsch. Systematische Sprachförderung für DaZ in der Grundschule.

[10] Finkenverlag: Sprachbildung kompakt .Schule, Stadt, Wohnen, Supermarkt. Themenpaket für umfassende, differenzierte und effektive Sprachförderung für die gesamte Grundschulzeit.

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